
Es geschah vor ein paar Wochen, am hellichten Tag. Ich merkte, dass sich etwas auf meiner Hand befand und strich dieses instinktiv beiseite â und plötzlich fing es höllisch zu brennen an. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass es weder eine StechmĂŒcke noch eine Biene war. Ich gehe davon aus, dass es eine Bremse war.Â
Nach diesem Erlebnis kann ich nun ein bisschen besser nachvollziehen, welche Höllenqualen Pferde durchmachen mĂŒssen, wenn sie nicht nur von einer Bremse, sondern gleich von einer ganzen Horde belagert werden. Richtig fies wird das Ganze, wenn sie im Gesicht andocken.
Warum es so weh tut? Im Vergleich zu vielen anderen Insekten sind Bremsen eher grobschlĂ€chtig unterwegs. Sie stechen nicht, sondern beiĂen und reiĂen mit ihren Mundwerkzeugen die Haut auf. Das âLochâ, das dabei entsteht, ist vergleichsweise groĂ â und der Grund, dass es so schmerzhaft ist.
Sommerzeit ist Bremsenzeit
Gerade im Sommer ist vielerorts Bremsen-Hochsaison. Die fiesen Plagegeister piesacken die Pferde bis aufs Blut. Blut, das sie anschlieĂend ihrem potentiellen Nachwuchs spendieren â 400 bis 1.000 lĂ€nglichen weiĂen Eiern. Denn nur das weibliche Geschlecht ist saugwĂŒtig, die MĂ€nnchen halten sich lieber an PflanzensĂ€fte und Nektar.
Können so groĂe Kulleraugen so gemein sein? Können sie!
 Weltweit gibt es mehr als 3.500 verschiedene Bremsenarten. Sie leben in Europa, Nordafrika und Asien. Die Insekten gehören zur Ordnung der ZweiflĂŒgler sowie zur Unterordnung der Fliegen. Die Pferdebremse (Tabanus sudeticus) ist die gröĂte unter den Bremsen â sie ist zwischen 1,9 bis 2,5 cm lang.
Optisch erinnern die Flugparasiten an Stubenfliegen. Der Unterschied: Bremsen sind meistens etwas lĂ€nglicher und schmaler. AuĂerdem haben sie wespenĂ€hnliche graue und braune Streifen auf dem Hinterleib. Bremsen werden ĂŒbrigens auch Blinde Fliege, Blinder Kuckuck, Dase oder BrĂ€me/BrĂ€mer genannt.
Am aktivsten sind die Plagegeister zwischen April und August. Wennâs dann noch schön schwĂŒlwarm ist, sind sie ganz aus dem HĂ€uschen, sprich auf der Suche nach frischem Blut.
Doch wie erkennen die Vampire ĂŒberhaupt ihre Opfer? Mithilfe ihrer FĂŒhler. Diese Mini-Detektoren nehmen chemische Stoffe im SchweiĂ und Atem sowie KörperwĂ€rme wahr. Das funktioniert sogar ĂŒber ĂŒber groĂe Entfernungen.Â
Bremsenmagnet: Schwarze Pferde
Manche Menschen werden von allerlei stechwĂŒtigem Getier magisch angezogen wĂ€hrend andere verschont bleiben. Das gleiche gilt fĂŒr Pferde: Manche Vierbeiner sind im wahrsten Sinne des Wortes ein gefundenes Fressen fĂŒr die Parasiten, wĂ€hrend andere relativ glimpflich davonkommen. Woran das liegt? An der Farbe!
Ein ungarisches Forscherteam konnte diese Vermutung bestĂ€tigen. Die Wissenschaftler kamen zu folgendem Ergebnis: Dunkle Pferde werden viermal so hĂ€ufig von Bremsen aufgesucht als weiĂe Pferde.
In puncto Bremsenbefall ist das linke Pferd der Pechvogel.
 Der Grund: Dunkles Fell heizt sich mehr auf und die Parasiten haben es am liebsten schön behaglich. Denn auf einem warmen Pelz funktionieren die FlĂŒgelmuskeln und das Nervensystem weitaus besser. Sie können sich somit schneller aus dem Staub machen, wenn das Pferd wie wild mit dem Schweif schlĂ€gt, weil es die Parasiten loswerden möchte.
Es war kein Tierversuch im klassischen Sinne, die Forscher verwendeten Pferdeattrappen und zwar in Form von: FĂ€ssern. Warme FĂ€sser simulierten dunkle Pferde, kĂŒhle FĂ€sser simulierten helle Pferde. Das Ergebnis: Bremsen bevorzugen wĂ€rmere OberflĂ€chen. Dort war auch der Fluchterfolg am höchsten.
Kleiner Tipp am Rande: Beim Ausreiten lieber auf hellere Kleidung zurĂŒckgreifen. Denn die Bremsen haben es nicht nur auf Pferde abgesehen (siehe Anfang).
Unser Tipp
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